Ladbrokes ist der erste Anbieter, der von den neuen Werbebeschränkungen der britischen Advertising Standards Authority (ASA) betroffen ist. Im April kündigte die ASA ihre Absicht an, ihre aktuellen Richtlinien zur Glücksspielwerbung anzupassen. Dabei haben sie Einschränkungen für Personen des öffentlichen Lebens eingeführt, um Minderjährige vor Glücksspielwerbung zu schützen. Seit dem 1. Oktober dürfen Online-Casinos nicht mehr mit Fußballstars werben, die Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ansprechen.
Zuvor durfte Werbung für Kinder nicht „besonders attraktiv“ sein und Kinder oder Jugendliche nicht stark ansprechen. Auch wenn der Unterschied gering ist: Nach den bisherigen Richtlinien war Werbung erlaubt, solange sie sich an ein erwachsenes Publikum richtete. Die Spezifizierung auf „stark auf Kinder ansprechend“ ist restriktiver, da sie jeden Inhalt verbietet, der Kinder ansprechen könnte. Unabhängig davon, ob die Werbung nur für Erwachsene bestimmt ist.
Nach Angaben der ASA hat Ladbrokes im Oktober gegen die neuen Regeln verstoßen. Der Grund war ein Tweet mit Bildern der Fußballprofis Philippe Coutinho, Jesse Lingard und Kalidou Koulibaly. Diese Art von Werbung ist nur noch zulässig, wenn sie dort stattfindet, wo Personen unter 18 Jahren keinen Zugang haben. Die ASA ist überzeugt, dass die genannten Spieler eine starke Anziehungskraft auf Personen unter 18 Jahren haben.
Die Anzeige verstößt aufgrund dessen gegen die Vorschriften für Direktmarketing und Werbung. Ladbrokes hatte zuvor behauptet, dass es die neuen Richtlinien des CAP-Kodex für Personen des öffentlichen Lebens einhält. Dabei hat Ladbrokes alle verfügbaren Instrumente zur Zielgruppenansprache und Altersverifizierung eingesetzt, um unter 18-Jährige von der Werbung auszuschließen. Trotz der Einwände von Ladbrokes bestätigte die ASA, dass sie die Entscheidung aufrechterhalten würde.
„Es wäre akzeptabel gewesen, wenn die Werbung unter 18-Jährigen vollständig ausgeschlossen hätte“, so die Werbeaufsichtsbehörde. Dies wäre der Fall, wenn die Personen eindeutig durch Marketinglisten, Zahlungsangaben oder Bonitätsprüfungen validiert worden wären. Die Behörde behauptete auch, dass Twitter-Nutzer auf nicht jugendfreie Inhalte zugreifen könnten, indem sie ihr Alter selbst verifizieren. Daher ist es nicht möglich, Personen unter 18 Jahren mit ausreichender Genauigkeit aus dem Publikum von Ladbrokes auszuschließen.