Stärkere Kontrolle der Lizenzinhaber gefordert
Eine Neuordnung der Glücksspielgesetzgebung auf der Karibikinsel Curaçao steht bereits seit 2020 auf der Tagesordnung. Nun wurde der Zeitplan für die anstehenden Reformen jedoch angepasst, um den betroffenen Lizenznehmern mehr Zeit zu verschaffen, sich auf die Änderungen vorzubereiten.
Die geplanten Gesetzesänderungen gehen auf ein Abkommen mit der niederländischen Regierung zurück. Curaçao, in dem viele Online-Casinos angesiedelt sind, ist Teil des Königreichs der Niederlande, gehört als politisch eigenständiges Land jedoch nicht zur EU oder zum Schengen-Raum. Während der Coronakrise hatte die niederländische Regierung ein Hilfspaket für die Karibikinsel zugesagt, das jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft war – wie die Neuordnung der Glücksspielgesetze.
Bevorstehende Änderungen betreffen viele Anbieter
Die Glücksspielgesetze und Lizenzbedingungen von Curaçao gelten als verhältnismäßig locker und sollen auf Wunsch der Niederlande an die Standards der anderen EU-Länder angepasst werden. Es wird nicht nur eine stärkere Kontrolle der Lizenzinhaber, sondern auch höhere Preise für die Lizenzerteilung und Steuern gefordert. Insbesondere die Glücksspielgesetze Maltas sollen als Vorbild herangezogen werden.
Die Änderungen würden zahlreiche Online-Glücksspiel-Anbieter betreffen, die ihren Sitz auf der Karibikinsel haben und ihre Dienstleistungen von dort aus international anbieten.
Ursprünglich war der erste Gesetzesentwurf für Februar 2023 geplant. Mit den aktuellen Verzögerungen ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Änderungen der Gesetzgebung noch in diesem Quartal erfolgen.